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Jobsuche in der Corona-Krise - Teil 2: Das Netzwerk aktivieren

Wie kannst du die Zeit im Homeoffice effektiv für deine Jobsuche nutzen? Der erste Schritt ist ein zielorientierten und effektiven Projektplan zu entwickeln. Mit diesem Plan kannst du dann dein Netzwerk aktivieren und erweitern, um alle Schritte für deinen Berufseinstieg oder dein Praktikum vorzubereiten.

Dein Netzwerk – die eigenen Zirkel

Jobsuche heutzutage besteht aus vielen Schritten in verschiedene Richtungen. Gerade in der momentanen Krise bringt der Blick auf Stellenausschreibungen eher wenig. Eigeninitiative ist gefragt. Doch sollst du eben mal so bei Unternehmen anrufen, quasi eine Kalt-Akquise, wie es im Verkauf genannt wird, starten? Das wäre nicht der beste Schritt, zumindest auf keinen Fall der Erste. Doch schon während du deinen Projektplan zur Jobsuche (siehe Artikel Jobsuche in der Corona Krise – Teil 1) verfasst, solltest du beginnen, dein ureigenes Netzwerk aus Freunden und Familie mit deinen Fragen zur Selbsteinschätzung, Kompetenzanalyse, Zielmarkt und eigenen Ziele, einzubinden. Hol dir Rat, Ideen, Tipps und Feedback von deinem persönlichen Netzwerk. Erzähle dabei jeden, was du vorhast - das du jetzt in dieser schwierigen Zeit einen Job zum Berufseinstieg oder ein Praktikum finden möchtest.

Wie groß ist der innere Zirkel deines Netzwerks?

Das ist eine Frage, die ich gerne in meinen Seminaren stelle. Wenn die Teilnehmer dann daran gehen, dieses Netzwerk zu definieren, stellen die Meisten häufig fest, dass das eigene Netzwerk viel größer ist, als zunächst gedacht. Da kommen schnell ein paar hundert mögliche Kontakte zusammen.
Denn wenn du davon ausgehst, dass dein inneres Netzwerk aus Familie und Freunden vielleicht gerade einmal 10 Personen umfasst (was sehr niedrig angesetzt ist), musst du davon ausgehen, dass jeder dieser 10 Personen aus deinem inneren Zirkel auch ein Netzwerk von mindestens 10 Personen hat. Natürlich mag es gerade in der Familie Überschneidungen geben. Trotzdem wächst dein Netzwerk schneller als du denkst, denn jeder Kontakt von deinem Kontakt ist ein potentieller Kontakt für dich. Die Grafik, die mich sehr an den Übeltäter unserer jetzigen Krise erinnert, verdeutlicht die immense Größe deines potentiellen Netzwerks.


Grafik 1 verdeutlicht, dass mein Netzwerk nicht nur aus meinen direkten Kontakten besteht, sondern auch aus den Kontakten meiner Kontakte. Grafik 2 zeigt, wie sich das Netzwerk exponentiell erweitert, wenn auch die Kontakte in der nächsten Ebene dazugerechnet werden – nach dem Motto ich kennen jemanden, der kennt jemanden…


Wie schnell wächst dein Netzwerk erst, wenn du einen zweiten Zirkel drum herumlegst und auch Kommilitonen, Kollegen aus früheren Jobs oder Praktika, Professoren, Bekannte und Schulfreunde mit einbeziehst. Bedenke, dass jeder deiner Kontakte auch wiederum über Kontakte verfügt. Damit wächst dein Netzwerk geradezu dramatisch an. Da du viele dieser Personen sehr einfach kontaktieren kannst, ist die Schwelle für die erste Kontaktaufnahme auch nicht sehr groß.


Grafik 3 zeigt dir die unterschiedlichen Zirkel deines Netzwerks an. Die Kontaktaufnahme im inneren Zirkel ist einfach, im zweiten Zirkel ist die Hürde etwas größer und das Kontaktgespräch will gut vorbereitet sein. Um neue Kontakte für die Jobsuche anzusprechen, sollte dein Projektplan stehen und jedes Kontaktgespräch natürlich vorbereitet werden.

Deine Kontakte aktivieren

Mit Familie und guten Freunden wirst du regelmäßigen Kontakt haben. Das heißt, man erwartet deinen Anruf oder Chat und freut sich über das Gespräch. Dein Partner wird sich im Kontakt mit dir wohl fühlen und dem Gespräch positiv gegenüberstehen. Das ist eine gute Basis für das „Netzwerken“. Wenn du also beginnst, beim Erarbeiten deines Projektplans zur Jobsuche dein Netzwerk zu aktivieren, fange mit deinem inneren Zirkel, also mit Familie und Freunden an. Die Ratschläge und das Feedback, die du hier bekommst, kannst du gut für die Aktivierung deines zweiten Zirkels nutzen, also den Kontakten, die nicht so eng oder mit denen du schon länger nicht mehr gesprochen hast.
Sich wohlfühlen, dem Gespräch offen und positiv gegenüber stehen ist eine Grundvoraussetzung, die du bei deinem Gesprächspartner immer erreichen musst. Für jedes Gespräch, das du führen möchtest solltest du ein Ziel aus deinem Projektplan klar definieren. Doch nicht immer wirst du gleich mit dem Ziel in ein Gespräch einsteigen, denn dein Gesprächspartner soll sich zunächst einfach nur wohlfühlen.
Wie und wann fühlt sich mein Gesprächspartner wohl? Der eine Schlüssel dafür liegt darin, dass du dich für deinen Gesprächspartner interessierst - Wie geht es dir? Der andere Schlüssel heißt Gemeinsamkeiten entdecken und festigen – Was haben wir gemeinsam? Was interessiert und beide?

Wenn du also in das Gespräch, den Chat oder den E-Mail Kontakt mit einem Bekannten, Kommilitonen, Schulfreund oder Professor trittst, gilt es erst einmal den Boden vorzubereiten, um im nächsten Schritt die Pflanzen zu säen, also deine Fragen zu stellen und die Früchte mit den Tipps, Angeboten und weiteren Kontakten danach zu ernten. Du startest also so ein Gespräch mit Small Talk und eruierst dabei auch, ob dein Gesprächspartner überhaupt bereit ist, mit dir zu sprechen. Das erfährst du am besten, wenn du dich nach dem Befinden erkundigst, also Interesse für deinen Gesprächspartner zeigst.

Beim Netzwerken für die Jobsuche wird es in den Gesprächen nicht oft um ein Jobangebot gehen. Denn wenn du dir die drei Schritte aus dem Projektplan (siehe Artikel zum Projektplan zur Jobsuche) anschaust, wirst du mit vielen unterschiedlichen Fragen an dein Netzwerk herantreten. Wichtig ist nur, dass alle nach den Gesprächen wissen, dass du einen Job zum Berufseinstieg oder ein Praktikum suchst. Denn nur wenn du dein Anliegen breit streust, kannst du interessante Kontakte, Angebote und gar den Job bekommen.

Dein Netzwerk erweitern - der äußere Zirkel

Wenn du dich aufmachst neue Kontakte anzusprechen, sollte dein Projektplan stehen. Du weißt, wie dein Job aussehen soll, du hast eine Vorstellung, wo du arbeiten möchtest und du kennst deine Kompetenzen und kannst gezielt und effektiv über sie erzählen. Damit bist du für neue Kontakte gerüstet. Im ersten Schritt sind neue Kontakte am besten Empfehlungen aus deinem Netzwerk. Vielleicht hat dir dein Professor, ein ehemaliger Kollege oder Freund einen Kontakt empfohlen, der für deine Jobsuche interessant sein kann. Toll wäre es natürlich, wenn diese Person schon den Weg geebnet hat und deinen Anruf oder E-Mail angekündigt hat. Dann ist es für dich einfach die Verbindung herzustellen. Ansonsten musst du im ersten Chat oder E-Mail diese Verknüpfung selbst erstellen. Im weiteren Verlauf gilt es erst einmal eine angenehme, positive Atmosphäre zu erzeugen, in der sich der neue Kontakt wohlfühlt. Erst dann solltest du dein Anliegen formulieren. Ganz wichtig bei neuen Kontakten ist, dass du keine Erwartungshaltung aufbaust und einen Fehlversuch als normal ansiehst. Dein Netzwerk ist so groß, dass du sicherlich genug Kontakte finden wirst, die dich auch in schwierigen Zeiten deinem Job oder Praktikum näher bringen.
Bei deinen Recherchen im Internet wirst du sicherlich auch auf interessante Menschen stoßen, die du gar nicht kennst. Neue Kontakte findest du zum Beispiel über Lister aller Unternehmen, die bei berufsstart.de inserieren. Hier kannst du prima nach Regionen selektieren. Dieser Schritt, ganz neue Kontakte anzusprechen, ist dann quasi der vielleicht schwierigste Schritt, um dein Netzwerk zur Jobsuche zu erweitern. Doch auch hier gilt das gleiche Schema. Vertrauen aufbauen und Gemeinsamkeiten entdecken und sich für den Gesprächspartner interessieren. Nicht gleich um einen Gefallen bitten, sondern erst einmal interessante und wichtige Informationen erfragen (zum Unternehmen, zur Branche, zur Unternehmenskultur, Arbeitsformen, Herausforderungen im Job, Entwicklungsmöglichkeiten) Basisinformationen solltest du allerdings schon vorher im Internet recherchieren. Ganz wichtig ist auch, dass du deinen Lebenslauf parat hast. Denn wenn Interesse besteht, solltest du diesen gleich schicken können.

Deshalb beschäftige ich mich im dritten Teil unserer Artikelserie zum Thema „Jobsuche in der Corona Krise“ mit den Bewerbungsunterlagen und dem Interview, das durchaus auch ohne direkten Kontakt möglich ist, sich aber etwas anders gestalten wird.
zuletzt aktualisiert am 30.03.2020
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