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Bewerbungsprozess Vorbereitung

Fragen, die du vor dem Bewerbungsprozess klären solltest. Um diese Einflussfaktoren konkret benennen zu können, solltest du dir vor dem Bewerbungsprozesses folgende Fragen stellen:

Unternehmensmeinung

Was habe ich bereits alles gemacht?

Mit der Beantwortung dieser Frage bestimmst du deinen Ist-Zustand und schaffst eine wichtige Grundlage für deinen Lebenslauf. Nimm dir einige Notizblätter und liste darauf alles auf, was du bisher gemacht hast – egal wie viel Platz du benötigst. Alles ist wichtig!

Dazu gehören Schulzeit und Ausbildung, ein freiwilliges soziales Jahr, natürlich praktische Erfahrungen jeglicher Art (z.B. Praktika – ein 3-wöchiges Schulpraktikum genauso wie ein längeres Pflicht- oder ein freiwilliges Praktikum, ein Werkstudentenjob, eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft, ...). Aber auch Nebenjobs, die du beispielsweise zu Schulzeiten hattest oder parallel zum Studium noch hast (z.B. Austragen von Zeitungen, Aushilfe in einem Geschäft, ...) solltest du mit aufnehmen. Zusätzlich auch Freizeitaktivitäten und ehrenamtliche Tätigkeiten (z.B. die Mitgliedschaft in einem Fußball- oder Handballverein, bei der freiwilligen Feuerwehr, mehrere Jahre im Kirchen- oder Jugendchor...).

Tipp! Bestimme zu jeder der notierten Aktivitäten folgende Kriterien:
› Tätigkeitsbezeichnung  – z.B. Praktikant/in, Aushilfe, Verkäufer/in, ...
› Inhaltliche Zuordnung – Schule, Ausbildung, Studium, Praxiserfahrungen, Nebenjobs, Hobbys, ...)
› Zeitraum angeben – von / bis, Monat und Jahr
› Name angeben – Schule, Hochschule, Firma, Organisation, Institut
› Bereich angeben – Abteilung, Institut, Arbeitsgemeinschaft, ...
› Tätigkeitsbeschreibungen – stichwortartig, Verben, fachbezogene Schlagwörter

Es geht darum, erst einmal zu sammeln. Liste also wirklich alles auf, was dir einfällt! Besonders wichtig sind diese Überlegungen, wenn du dich während des Studiums das erste Mal »richtig« bewerben willst. Denn: Anhand der gesammelten Informationen siehst du, ob bei dir bereits eine bestimmte inhaltliche Richtung zu erkennen ist bzw. ob du bereits etwas Brauchbares vorweisen kannst. Sei vor allem gründlich bei den Tätigkeitsbeschreibungen. Du lieferst konkrete Details und ist vor allem im weiteren Studienverlauf und für deinen Berufsstart Grundlage für eine aussagekräftige und individuelle Bewerbung.

Im weiteren Bewerbungsprozess hilft dir die Liste, wie gesagt, bei der Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen. Mit dieser Rohfassung hast du deinen Lebenslauf so gut wie erstellt und auch das Verfassen des Anschreibens wird dir im Anschluss erheblich leichter fallen. Der Zeitaufwand lohnt deshalb und du solltest die Unterlagen unbedingt aufbewahren. Bei weiteren Bewerbungen kannst dann an die Liste anknüpfen.

Was kann ich?

Nachdem du den Ist-Zustand deiner bisherigen Tätigkeiten definiert hast, geht es im zweiten Schritt der Vorbereitung um den Ist-Zustand deiner individuellen Stärken und Schwächen. Beginne diese Selbstanalyse mit einer Selbsteinschätzung. Danach holst du dann – möglichst mehrere – Fremdeinschätzungen aus deinem familiären, persönlichen und fachbezogenen Umfeld ein. Vergleiche abschließend die Ergebnisse zwischen Selbst- und Fremdeinschätzungen und diskutiere mit den Betroffenen die Abweichungen.

Was will ich?

Was du willst ist natürlich immer situativ bedingt und ändert sich im Laufe der Zeit. Während des Studiums z.B. geht es vor allem darum Praxiserfahrungen zu sammeln und gute Voraussetzungen für einen optimalen Berufsstart zu schaffen. Ein studienfachbezogenes Pflichtpraktikum gibt dir organisatorische und fachliche Auflagen für deine Stellensuche vor. Bei weiteren freiwilligen Tätigkeiten, die du zur Orientierung durchführst, oder später bei deinem Berufseinstieg, sind dann grundsätzlich flexibler hinsichtlich persönlicher Interessen und Rahmenbedingungen. Welche Voraussetzungen in deinem Fall gut sind, solltest daher stets ganz bewusst entscheiden.

Um das zu tun, musst du bei jeder Bewerbung über deine konkreten Ziele im Klaren sein. Überlege deshalb als nächstes, wie – für die geplante Bewerbung – deine Wunsch-Stellenausschreibung aussehen musst. Welche Kriterien muss sie erfüllen, mit welchen könntest du leben und welche wiederum dürfen keinesfalls enthalten sein?

Beispiel: Eine Wirtschaftswissenschaftler/in (Bachelor) im zweiten Semester sucht nach einer Werkstudentenstelle im Bereich Marketing. Es soll eine Werkstudentenstelle bei einem ortsansässigen Unternehmen sein, damit sie/er im Studium keine Zeitverluste hat und die Tätigkeit parallel zum Studium laufen kann. Notfalls käme auch eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft an einem entsprechenden Institut der Hochschule in Frage. Ein Praktikum ist organisatorisch nicht möglich und auch die Unternehmensgröße wäre weniger relevant. Im Vordergrund steht das Ziel, bis Ende des Studiums erste, fachlich relevante, praktische Erfahrungen zu sammeln, um dann im Anschluss an das Bachelor-Studium und vor Eintritt in das geplante Master-Studium ein längeres Praktikum zu absolvieren. Die/Der Studierende möchte sich so für eine spätere Vertiefungsrichtung orientieren. Aus finanziellen Gründen muss die Tätigkeit bezahlt sein.

Beispiel: Ein/e angehende/r Diplom-Ingenieur/in mit dem Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik steht kurz vor dem Abschluss. Ihre/Seine Wunsch-Stellenausschreibung sucht nach einer/m Diplom-Ingenieur/in für die Entwicklungsabteilung eines führenden Flugzeugherstellers mit Standorten weltweit. Bevorzugt möchte sie/er sich mit Materialforschung und –verbesserung auseinandersetzen, bestenfalls projektorientiert und im Bereich der finiten Elemente, da das Thema der Abschlussarbeit war. Eine Promotion kommt nur als Ausweichmöglichkeit in Frage, wenn sie in Verbindung mit einem Unternehmen umgesetzt wird und eine Fertigstellung innerhalb von maximal 4 Jahren gewährleistet ist. Das Gehalt ist zweitrangig, sollte in der Wirtschaft aber nicht unter 40.000 Euro im Jahr liegen. Regional ist sie/er ungebunden.

Tipp! Bestimmen Sie Ihre Wunsch-Stellenausschreibung
› Welche fachlichen, organisatorischen und persönlichen Anforderungen haben Sie an die Stelle?
› Welche der Kriterien müssen erfüllt sein?
› Mit welchen Rahmenbedingungen könnten Sie notfalls leben?
› Welche Voraussetzungen darf die Tätigkeit keinesfalls fordern?

Berücksichtige unbedingt auch die bei der Selbst- und Fremdanalyse ermittelten Stärken und Schwächen!

Zusätzlich zu der sehr konkreten Bestimmung, solltest du dir außerdem Gedanken über deine langfristigen beruflichen Pläne machen. Wie stellst du dir dein späteres bzw. weiteres Berufsleben vor und was ist dir privat wichtig? Je konkreter deine Vorstellungen sind, umso besser lassen sich im Anschluss entsprechende Handlungsanforderungen bestimmen.

Beispiel: Wenn es z.B. schon immer dein Ziel war, eines Tages Senior-Partner/in in einer Unternehmensberatung zu werden, dann ergeben sich daraus ganz bestimmte Rahmenbedingungen.
Zunächst einmal musst du dich gegen die Konkurrenz durchsetzen und die hohen Einstellungskriterien erfüllen. Dazu zählen meist Bestnoten, einschlägige praktische Vorerfahrungen, außerdem Auslandserfahrung und/oder ehrenamtliches Engagement. Des Weiteren sind verhandlungssichere Sprachkenntnisse in einer oder mehrere Sprachen üblich sowie hohe Anforderungen an fachliche und persönliche Kompetenzen.
Hast du das geschafft, dann musst du den Weg zum Senior-Partner meistern und das heißt: hohe Reisebereitschaft, begrenzter Raum für das Privatleben, weiterhin hohe Anforderungen an fachliche und persönliche Kompetenzen sowie stete interne Weiterbildung. Die Gründung einer Familie ist parallel somit zunächst nicht sehr ratsam und du kannst davon ausgehen, dass das Private für mehrere Jahre in den Hintergrund rückt. Allerdings wirst du dich fachlich stark entwickeln können und voraussichtlich sehr gut verdienen. Auf diese Weise verschaffst du dir eine gute berufliche und finanzielle Grundlage.

Beispiel: Wenn du dagegen private Interessen wie eine räumliche Bindung in den Vordergrund stellst und dir überwiegend an einer Festanstellung gelegen ist, dann schränkt das grundsätzlich logischerweise den Umfang an Stellen ein, auf die du sich bewerben kannst. Hinsichtlich deiner Anforderungen z.B. an den Unternehmensnamen, die Größe, die Aufgabenbereiche, aber auch Gehaltsvorstellungen musst du dann zwangsläufig flexibler reagieren.

Woran muss ich noch arbeiten?

Indem du die Gründe für mögliche Abweichungen zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung bzw. zwischen den verschiedenen Fremdeinschätzungen diskutierst, deckst du automatisch deine Stärken und Schwächen auf. Notiere diese bei jeder besprochenen Kompetenz und frage dich abschließend: »Worin bin ich in diesem Fall gut?« und »Woran muss ich in diesem Fall noch arbeiten?«.

Tipp! Diskutiere die Einschätzungen anhand beispielhafter Situationen.

Bitte deinen Gegenüber, Kritik immer anhand konkreter Situationen zu erläutern und sowohl positives als auch negatives Verhalten zu begründen. Konstruktive Kritik beinhaltet zudem immer auch Verbesserungsmöglichkeiten.

Beispiel: Du selbst bist der Ansicht, dass du gut darin bist, Kritik anzunehmen, weil es dir wichtig ist, sich weiterzuentwickeln. Daher beurteile den ersten Punkt der Selbsteinschätzung mit einem Pluszeichen.
Die Fremdeinschätzungen eines guten Freundes (F1) und einer Kommilitonin (F2) zeigen für den Punkt »Fähigkeit Kritik anzunehmen« jedoch negativere Beurteilungen. Die Begründung deines Freundes lautet, dass du häufig versuchst, dich zu rechtfertigen, wenn er oder andere dich kritisieren. Die Kommilitonin erklärt, dass du zwar an sich arbeitest, die Kritik zunächst aber persönlich nimmst und dass auch in deinem Verhalten gegenüber anderen zeigst.

Worin bist du in diesem Fall gut? Zeige Bereitschaft, dass du dich mit deinen Schwächen auseinanderzusetzen und konstruktiv an dich arbeiten willst.

Woran musst du in diesem Fall noch arbeiten? Nimm Kritik an, ohne dich zu rechtfertigen und ohne dich persönlich angegriffen zu fühlen bzw. das auch zu zeigen. Sehe Kritik als das, was sie ist: eine nötige Grundlage für konstruktives Arbeiten. Frage sachlich nach den Gründen und nach Änderungsvorschlägen. Sollte die Kritik nicht konstruktiv geäußert werden, bleibe ruhig und fordern genau das von deinem Gegenüber ein.

Was muss ich noch alles machen?

Wenn du deine Ziele definiert hast, dann solltest du diese - im letzten Schritt der Vorbereitung - auf ihre Realisierbarkeit hin prüfen und ggf. leicht abgewandelt einen Maßnahmenkatalog zu ihrer Umsetzung bestimmen.

Tipp! Realitätscheck durchführen und Maßnahmenkatalog erstellen:
› Wie realistisch sind Ihre Zielsetzungen?
› Welche Einstellungskriterien gibt es?
› Welche davon erfüllen Sie und welche nicht?
› Welche der Kriterien, die Sie nicht erfüllen, können Sie noch erreichen?
› Welche der Kriterien, die Sie nicht erfüllen, können Sie ausgleichen und wodurch?
› Wie viele Schritte sind es noch, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben?
› Bis wann können Sie Ihr Ziel erreichen?

Welche Maßnahmen sind (noch) notwendig, um das gewünschte Ziel im gewünschten Zeitraum zu erreichen? Welche Alternativen habe ich notfalls? Auch in diesem Fall ist der Austausch mit anderen wichtig für eine realistische Einschätzung und Planung. Sprechen Sie deshalb mit Kommilitonen, Firmenvertretern, Dozenten, etc..
zuletzt aktualisiert am 26.07.2018
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