Interviewpartner
Wie steigen Sie in ein Vorstellungsgespräch ein, um möglichen Ängsten vorzubeugen?
Meistens steige ich mit Small-Talk, einer Frage nach der Anreise und dem Befinden des Kandidaten ein. Zunächst rede ich mit dem Kandidaten über seinen Werdegang, da kann er kurz frei erzählen und weiß eigentlich immer etwas zu sagen. Da legt sich die erste Nervosität dann meist recht schnell.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen gegenüber ein Bewerber sitzt, der offensichtlich sehr nervös ist und Angst hat, sich
zu verzetteln?
Ich versuche, die Atmosphäre zu entspannen indem ich dem Bewerber freundlich zulächele und ihm, sollte er ins Stocken kommen, unterstützende Fragen stelle. So helfe ich ihm seine Antwort zu strukturieren. Natürlich sollte der Kandidaten trotzdem der Lage sein, einige vernünftige Sätze am Stück herauszubringen ...
Wie sehen Sie mögliche Unsicherheiten der Bewerber während des Vorstellungsgespräches?
Positiv Das kommt auf das Ausmaß der Unsicherheit an. Wenn dem Bewerber so stark die Hände zittern, dass er sein Wasserglas nicht halten kann, dann kann das schon mal als mangelnde Belastbarkeit in Stresssituationen ausgelegt werden. Hält die Unsicherheit des Bewerbers sich aber in Grenzen, ist dies für uns eher positiv, da ein Zeichen dafür, dass der Kandidat aufrichtig an einer Anstellung im Unternehmen interessiert ist. Wenn er nervös ist, ist es ihm offensichtlich gar nicht egal, ob er die Stelle bekommt oder nicht. Und das ist eher gut!
Was kann ein Bewerber Ihrer Meinung nachtun, damit es erst gar nicht zu Unsicherheiten und Ängsten während des
Vorstellungsgespräches kommt?
Er kann sich im Vorhinein gut über das Unternehmen und aktuelle das Unternehmen beschäftigende Herausforderungen informieren, z.B. durch die Website oder andere Medien. Außerdem sollte er sich natürlich seiner eigenen Qualitäten und auch Schwächen bewusst sein und das im Vorhinein. Er muss vorher üben, seine Qualifikation und seine starken Seiten einem Gegenüber richtiggehend zu verkaufen und dabei immer darauf achten, dass dies zu den von der Firma gewünschten Qualifikationen und Kompetenzen passt. Zur Entspannung hilft außerdem der alte Trick: Tief durchatmen, wenn möglich vor dem Gespräch noch einen kruzen, flotten Spaziergang machen. Das baut Spannungen ab.
