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Erfahrungsbericht - "Produktion und Logistik an der FH Köln"

Produktion und Logistik an der FH Köln
Wenn ich mal groß bin werde ich Feuerwehrmann ...
... ich glaube das ist die häufigste Antwort auf die Frage welche berufliche Karriere man später mal einschlagen möchte, zumindest noch im Sandkastenalter. Bei dem ein oder anderen erfüllt sich dieser Wunsch, doch bei den meisten wandelt sich dieser im Laufe der Zeit.

Für mich war relativ früh klar, dass ich irgendwas mit Autos machen will, nur was genau? Das hat sich erst in den letzten Jahren wirklich ergeben. 2008 habe ich mit dem Studium Produktion und Logistik mit dem Schwerpunkt Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Köln begonnen. Durch das Vorpraktikum (4 Monate, Bonn) habe ich den ersten Einblick in die Automobilbranche bekommen.

Während des Praxissemesters (6 Monate, Stuttgart) hat sich mein technischer Horizont deutlich erweitert, da ich sehr detailliert in die Themen Logistik, Supply Chain Management aber auch in die Montage vor Ort eingestiegen bin. Für meine Bachelorarbeit habe ich mich bei meinem heutigen Arbeitgeber, der Eisenwerk Brühl GmbH, einer Motorengießerei mit ca. 1500 Mitarbeitern, mit einem freiwilligen Praktikum (3 Monate) und anschließender Abschlussarbeit (3 Monate) in dem Thema Lean Management beworben. Im Anschluss wurde mir ein Jahresvertrag angeboten, den ich auch sofort angenommen habe. Dieser Vertrag wurde über ein Projekt bis Ende 2015 verlängert und nun stehen bereits die Gespräche für eine fristlose Übernahme an.

Vor gut einem halben Jahr habe ich aus dem Bereich der Methodik in die Produktion gewechselt. Zu meinen Hauptaufgaben zählen unter anderem die Prozessanalysen, sowie Auswertungen und anschließende Verbesserungen, das Vorantreiben und Umsetzen des Shopfloor Managements und das Erarbeiten von Standards in der Produktion. Eine weitere Aufgabe war der strategische Blick nach vorne, sowohl aus kapazitativer als auch aus logistischer Sicht. Welche Veränderungen erwarten das Eisenwerk Brühl in den nächsten 3-4 Jahren durch die zu erwartenden Abrufzahlen. Bei all meinen Aufgaben hat mir besonders die strukturierte Herangehensweise aus dem Bereich des Six Sigma weiter geholfen. Denn neben den technischen Lösungen kann sehr viel durch die Organisation und Standardisierung erreicht werden.

In naher Zukunft wird ein neues Aufgabenfeld in der Produktion auf mich zukommen. Hier wird es nicht mehr um die reinen Prozesse vor Ort gehen, sondern meine Aufgaben werden sich um die Themen Personalführung und -verantwortung erweitern. Im Laufe meines Studiums habe ich mir viele Gedanken über meinen späteren Werdegang gemacht, aber dass ich nach knapp 2 Jahren in dem Unternehmen (18 Monate davon als Ingenieur) bereits solch eine Chance bekomme, hatte ich nicht vermutet. Rückblickend frage ich mich aber heute - Wieso eigentlich nicht? Denn die Entscheidung meiner Führungskräfte sehe ich keineswegs als gewagt an. Sie trauen mir die Führung bereits zu und ich mir inzwischen auch.

Dadurch, dass ich das Eisenwerk Brühl und einen Teil meines Tätigkeitsbereiches bereits durch mein Praktikum und die Bachelorarbeit kennengelernt habe, waren die ersten 100 Tage zwar immer noch sehr interessant, aber ich musste nicht mehr alles hinterfragen. Ich hatte bereits einen groben Überblick über das Werk und auch die wichtigsten Begriffe und Kennzahlen einer Gießerei waren mir vertraut. Doch an dieser Stelle muss ich ganz deutlich erwähnen, dass ich nach wie vor, jeden Tag etwas Neues dazu lerne und immer tiefer ins Detail einsteige.

In den vier Jahren Studium habe ich viele Themen angeschnitten und einen großen Überblick einzelner Bereiche der Produktionsunternehmen kennengelernt. Besonders hilfreich war an der Stelle das Praxissemester, welches in diesem Studiengang verpflichtend war. Unabhängig von der Studienrichtung rate ich jedem, sowohl ein längeres Praktikum in einem Unternehmen zu absolvieren, als auch die Abschlussarbeit bei bzw. in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zu schreiben.

Vielleicht ist es ein kleiner Umweg, aber ich denke der Einstieg ins erste Unternehmen über ein Praktikum oder eine Abschlussarbeit ist für beide Seiten eine sehr gute Lösung. Man lernt sein Umfeld, den Tätigkeitsbereich, die Organisation und Struktur kennen und auch die Führungskräfte bekommen ein gutes Bild über einen neuen potentiellen Mitarbeiter.

Über die Entlohnung sollte man sich zu Beginn nicht zu viele Gedanken machen. Im Internet gibt es gute Übersichten für Absolventen mit den entsprechenden Einstiegsgehältern in den jeweiligen Branchen. Entscheidend sind allerdings die späteren Aufgaben die auf einen zukommen. Kann man sich mit der Arbeit identifizieren? Kann man sich das ganze über einen längeren Zeitraum vorstellen? Es ist nicht mehr wie im Studium mit einem Fach das einem nicht liegt. Hier kann man keine 4.0 schreiben und sich dann mit einem anderen Thema befassen. Der Job bleibt länger. Diese Fragen muss man sich also stellen und wenn dann das Gehalt nicht zu sehr von den eigenen Vorstellungen abweicht, kann man den nächsten Schritt wagen und ins Berufsleben einsteigen. Wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte etwas an meinem Studium und Werdegang anders zu machen, würde ich es dann tun? Die Frage stell ich mir recht häufig, aber ich komme bis jetzt immer wieder zu dem gleichen Ergebnis - Nein! Alle Entscheidungen und vermeintliche Umwege die ich bis heute gemacht habe, haben mich Rückblickend keine Zeit gekostet, sondern mich um wichtige Erfahrungen bereichert.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich inzwischen nicht nur irgendetwas mit Autos mache. Es ist sogar viel besser! Ich arbeite in einem Unternehmen, welches jeden Tag bis zu 21.000 Motorblöcke produziert, also das Herzstück eines jeden Autos.

Autor / Werdegang
unbekannt

Studium Produktion und Logistik mit dem Schwerpunkt Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Köln
tätig bei Eisenwerk, Bereich Produktion

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