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Warum Angewandte Ingenieurwissenschaften (AIW) an der Hochschule Ansbach studieren?

Ein Beitrag von Prof. Dr. Astrid von Blumenthal, Hochschule Ansbach

Der Bachelor-Studiengang AIW der jungen, dynamischen Hochschule Ansbach hat das Ziel, anwendungsorientierte Ingenieure auszubilden, die durch ihre ingenieurtechnischen, mathematischen, naturwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse - je nach dem gewählten Teilstudiengang - befähigt sind,

› Energiesysteme zu entwickeln, zu bewerten und zu optimieren und den ressourcensparenden Energieeinsatz (Minimierung des Energie-, Wasser- und Rohstoffeinsatzes, Wiederverwertung von Reststoffen) umzusetzen,
› Kunststoffbasierte Produkte zu entwickeln und zu optimieren,
› gebäudetechnische Anlagen nachhaltig zu planen, auszuführen, zu betreiben und zu managen,
› physikalische Phänomene gezielt in der Technik anzuwenden und daraus Innovationen zu entwickeln oder
› an der Optimierung von Produktionsabläufen und der Automatisierung von Produktionsverfahren zu arbeiten.

AIW an der Hochschule AnsbachDie Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie interdisziplinär und kooperativ im Team zu arbeiten.

Sie tragen den akademischen Grad »Bachelor of Engineering«, Kurzform: »B. Eng.«.

Die Berufschancen für die Absolventinnen und Absolventen dieses Bachelorstudiengangs sind hervorragend. Dies liegt zunächst an der gesamtwirtschaftlichen Situation. Deutschland droht ein gravierender Mangel an Ingenieuren im Allgemeinen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft formulierte im Jahr 2011: »Aus strukturellen und demografischen Gründen wird die Nachfrage nach Hochqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere von naturwissenschaftlich und technisch ausgebildeten, weiter zunehmen. Drei Trends sind dafür verantwortlich:

› Global gilt: »Es gibt einen Strukturwandel hin zu einer forschungs- und wissensintensiveren Wirtschaft und Gesellschaft. Dieser durch technologischen Fortschritt vorangetriebene industrielle Wandel bewirkt einen wachsenden Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln schätzt, dass deshalb in Deutschland pro Jahr 50.000 Akademiker aus einem MINT-Fach zusätzlich benötigt werden.«

› In Deutschland ist der Anteil der Industrie an der Wortschöpfung hoch und, zusammen mit industrienahen Dienstleistungen, sogar steigend. In den dazu gehörenden Wirtschaftszweigen sind besonders viele MINT-Fachkräfte beschäftigt.

› Der demografische Wandel sorgt für einen hohen Ersatzbedarf bei MINT-Fachkräften. Jedes Jahr scheiden beispielsweise 40.000 Ingenieure aus dem Erwerbsleben aus. Hinzu kommen bis zu 18.000 Mathematiker und Naturwissenschaftler, die in Rente gehen (IZW-Studie, 2007). Diese aktuellen und zukünftigen Ruheständler müssen kontinuierlich durch MINT-Absolventen ersetzt werden.« (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (Hrsg.), Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT-Absolventen, Essen 2011, S. 4).

AIW an der Hochschule Ansbach Laut dem VDI hat sich der Engpass am deutschen Ingenieurarbeitsmarkt im Dezember des Jahres 2016 wieder verschärft. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal kräftig um 11,5 Prozent und lag mit 70.000 zu besetzenden Stellen auf einem weiterhin hohen Niveau. Die Situation in den Schwerpunkten Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Bau, Vermessung und Gebäudetechnik sowie Energie- und Elektrotechnik zeigte sich besonders angespannt. (Vgl. https://www.vdi.de/fileadmin/user_upload/Ingenieurmonitor_2016-Q3.pdf, eingesehen am 24.01.2017)

Vor diesem Hintergrund ist deutlich erkennbar, dass sich AIW-Absolventen einer starken Nachfrage am Arbeitsmarkt sicher sein können. Dieser Trend wird von Dauer sein, denn der Studiengang greift Megathemen des 21. Jahrhunderts auf.

Zunächst werden im Hinblick auf eine möglichst breite Qualifizierung bis zum Ende des ersten Studienjahres die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen für alle Studierenden gemeinsam angeboten. Das erste Studienjahr kann daher zur Orientierung genutzt werden. Die Spezialisierung setzt mit dem dritten Semester ein. Je nach Neigung und fachlichem Interesse kann unter folgenden Ausrichtungen gewählt werden:

› Energiesysteme und Energiewirtschaft (ESW)

AIW an der Hochschule AnsbachDie Energieversorgung unserer Gesellschaft war schon immer ein wesentliches unverzichtbares Fundament unserer Zivilisation. Doch in den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Konzepte des 20. Jahrhunderts mit den klassischen fossilen Energieträgern Gas, Öl und Kohle nicht mehr zukunftsfähig sind. Der durch C02-Emissionen verursachte Klimawandel und die Endlichkeit insbesondere der Ölvorkommen sorgen für Rahmenbedingungen, die die Energiewirtschaft vor ganz neue Aufgaben stellt. Die Lage verschärft sich noch durch den enorm steigenden Energiebedarf von Schwellenländern wie China, Indien, Russland oder Brasilien, so dass sich politische und industrielle Entscheidungsträger einig darüber sind, dass ein tiefgreifender Wandel in der Energieversorgung stattfinden muss. Der Teilstudiengang ESW befindet sich also in einem enormen gesellschaftlichen Spannungsfeld, in dem technologische Innovationen für den notwendigen Umbau der Energiesysteme gefordert sind.

Dieser Umbau ist durch die deutliche Zunahme von regenerativen Energieträgern gekennzeichnet. Dem tragen die Beschäftigungszahlen in der Energiebranche Rechnung: Seit 2000 hat sich die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien bis heute fast vervierfacht. Das BMWi rechnet bis 2030 mit einem weiteren Anstieg der Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien von 520.000 (Stand Dez. 2015) auf 640.000 (Vgl. https://www.unendlich-viel-energie.de/media/file/435.77_Renews_Spezial_Wertschoepfung_Dez2015.pdf, eingesehen am 24.01.2017) Stellungnahmen namhafter Vertreter aus dem Bereich erneuerbarer Energien zeigen, dass dort weniger Spezialkenntnisse als ein breites maschinenbauliches, verfahrens- und systemtechnisches Wissen erwartet wird, das ein »training on the job« in speziellem Aufgabenfeld ermöglicht. Gegenüber vielen neueren Studiengängen, die sich häufig nur auf den Bereich der regenerativen Energien beschränken, wird in ESW großes Gewicht auf die grundlegenden Prinzipien der Energiegewinnung gelegt, wobei auf die Besonderheiten von regenerativen und fossilen Energieträgern eingegangen wird. Zudem fokussiert ESW energiewirtschaftliche Aspekte wie Energiehandel, Energierecht, Netzbetrieb, Regulierungsmanagement und Vertreib. Die Ausbildung in ESW befähigt daher zur Berufswahl in dem gesamten Bereich der Energiewirtschaft (konventionell und alternativ), ebenso wie bei den Herstellern der Anlagen und in der Zulieferindustrie des Energiesektors. Absolventinnen und Absolventen dieser Studienrichtung sind die Kompetenzträger der Energiewende.

› Kunststofftechnik (KT)

Die Vorteile von Kunststoffmaterialien, wie das geringe Gewicht, eine hohe Beständigkeit, leichte Verarbeitung und die große Materialauswahl führen zu einer weiterhin starken Zunahme des Einsatzes dieser Materialien in allen Lebensbereichen. Kunststoffe sind aus dem mobilen Sektor (Automobile, Flugzeuge), dem Bausektor (Wärmedämmung, Leitungen), der Verpackungstechnik, der Medizin und dem Verbrauchsmittelsektor nicht mehr wegzudenken.

Mit den zunehmenden Anwendungsbereichen von Kunststoffen steigen auch die Anforderungen an die Materialeigenschaften, ihre Verarbeitung und Nutzungsaspekte. Das gilt auch für die Oberflächeneigenschaften, das Design, die Produktionsprozesse, die Nachhaltigkeit und die Wiederverwertbarkeit. Daraus ergeben sich große Herausforderungen im Hinblick auf Erzeugung und Verarbeitung von Kunststoffen. Ingenieurinnen und Ingenieuren der Kunststofftechnik bieten sich in vielfältige Karrieremöglichkeiten und hervorragende Zukunftsperspektiven in einem spannenden Umfeld. Allein die kunststoffverarbeitende Industrie erzielte 2015 59,8 Mrd. € Umsatz mit 316.000 Beschäftigten in 2853 Unternehmen (Vgl. https://www.gkv.de/de/statistik.html, eingesehen am 24.01.2017).

› Nachhaltige Gebäudetechnik

Ein großer Anteil der Energie wird für die Wärmeversorgung der Gebäude benötigt. Mit den stetig steigenden Energiekosten gewinnen die Einspareffekte durch Wärmedämmung und intelligente Versorgungskonzepte neben der CO2-Relevanz eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung. Im Teilstudiengang Nachhaltige Gebäudetechnik erfahren Studierende, wie Energie und Wärme bei der Versorgung von Haushalten und industriellen Anlagen eingespart werden können. Schlagworte wie »Building Information Modeling« und »Smarthome« mit den damit verbundenen Herausforderungen werden in dieser Studienrichtung aufgegriffen. Die Absolventinnen und Absolventen bringen den Blickwinkel der Nachhaltigkeit in die Planung, den Bau und Betrieb von Gebäuden ein. Nachhaltiges Bauen eröffnet erhebliche Marktchancen im Bauwesen. So fließt bereits heute fast jeder dritte Euro, der im Investmentmarkt für Bürogebäude eingesetzt wurde, in Projekte mit einer Nachhaltigkeitszertifizierung.

› Physikalische Technik

Die physikalische Technik stellt das Bindeglied zwischen physikalischen Modellen und der Entwicklung neuer Technologien, Produkte und Verfahren dar. Die breit und umfassend ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieure der physikalischen Technik sind befähigt, sich flexibel und effektiv in neue Problemstellungen einzuarbeiten und Querverbindungen zwischen unterschiedlichen Disziplinen herzustellen. Der Unterschied zum klassischen Studiengang der Physik besteht in der starken Praxisnähe, d.h. der direkten Übertragung physikalischer Prinzipien auf Fertigungsmethoden und Messprinzipien. Diese Spezialisierung eröffnet Ihnen den Zugang zu unterschiedlichsten Branchen wie z.B. der Medizintechnik, Fertigungstechnik und Energietechnik. Die Einsatzfelder in der beruflichen Praxis sind breit gefächert; die Absolventinnen und Absolventen können ebenso in Entwicklungsabteilungen von Automobilherstellern tätig sein wie in Fertigungsumgebungen oder an Großanlagen wie Teilchenbeschleunigern.

› Produktions- und Automatisierungstechnik

Auch diese Studienrichtung greift mit dem Thema »Industrie 4.0« ein aktuelles Megathema auf. Die industrielle Fertigung in Deutschland befindet sich aufgrund des Voranschreitens der Digitalisierung im Umbruch. In diesem Umfeld ist der interdisziplinäre Teilstudiengang Produktions- und Automatisierungstechnik angesiedelt. Immer komplexer werdende Prozesse verlangen einerseits fachspezifisches Wissen, andererseits die Fähigkeit zur systematischen, interdisziplinären Lösungsfindung. Darauf reagiert diese Studienrichtung, in dem sie technisches Fachwissen mit Kenntnissen der Betriebsorganisation und –wirtschaft und soft skills verzahnt.

In der industriellen Produktion werden die Abläufe in hohem Maße durch die Kosten und die normativen Qualitätsanforderungen sowie den Druck des internationalen Wettbewerbs bestimmt. Die hieraus resultierenden Herausforderungen lösen die Produktions- und Automatisierungstechniker durch die Optimierung und effiziente Automatisierung von Produktionsabläufen. Sie können in allen Branchen arbeiten, in denen industrielle Produkteherstellung stattfindet.

Inhalt und Struktur des Bachelorstudiengangs sind so konzipiert, dass einerseits ein direkter berufsqualifizierender Abschluss ermöglicht wird, andererseits z.B. im konsekutiven Masterstudiengang Energiemanagement und Energietechnik (EMT) eine weiterführende Qualifikation in dieser Ingenieurdisziplin angeboten werden kann.

Die aktuellen Berufsaussichten für AIW-Absolventen sind exzellent, die Einsatzbereiche vielfältig. Nachgefragt werden die Absolventen z.B. von/vom

› Anlagen- und Maschinenbau
› der Automatisierungs- und Elektroindustrie
› Energieversorgungsunternehmen
› Ingenieurbüros
› Consultingunternehmen
› Produktionsbetrieben der Chemie und Industrie
› der Bio- und Umwelttechnikbranche
› Unternehmen im Umfeld Energieberatung und –management
› Planungsabteilungen in Bauunternehmen
› Stadtwerken
› Technischen Diensten in Behörden.

AIW an der Hochschule AnsbachZahlreichen Absolventen gelingt ein Berufseinstieg nach dem Bachelor-Abschluss. Derzeit liegen noch keine belastbaren Zahlen vor, aber schätzungsweise streben pro Jahrgang maximal 50 % der Absolventen einen konsekutiven Abschluss an. Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Ausbildung an der Hochschule sehr stark praktisch orientiert ist und es bereits während des Studiums zahlreiche Kontakte zu Unternehmen gibt, aus denen nicht selten Arbeitsverhältnisse entstehen. Die Notwendigkeit, ein Masterstudium zu durchlaufen, erschließt sich nicht, wenn man bereits mit dem Bachelortitel den angestrebten Berufseinstieg erreichen kann. Es gibt wenige Fälle, in denen der Master ein Muss ist: Wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, muss ein Masterstudium absolvieren. Auch für Stellen im höheren öffentlichen Dienst ist ein Master Voraussetzung. Wer in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines größeren Unternehmens möchte, ist mit einem Master ebenfalls gut aufgestellt.

Unabhängig davon, ob jemand mit Bachelor oder Master abschließt, punktet jede Absolventin, jeder Absolvent mit einer hohen sozialen Kompetenz, Auslandserfahrung und/oder Sprachkenntnissen. Denn mit der Internationalisierung hat sich das Anforderungsprofil an die Ingenieure geändert. Zahlreiche potentielle Arbeitgeber unterhalten Geschäftsbeziehungen oder eigene Dependancen im Ausland, v.a. in den USA, Frankreich und China. Auch Indien und Russland werden für deutsche Global Player immer interessanter. Für einen guten Umgang mit Kunden sind daher Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in Englisch, ein Muss. Gerade von jüngeren Mitarbeitern wird häufig erwartet, dass sie bereit sind, sich für eine Zeit lang ins Ausland entsenden zu lassen. Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit gehören v.a. für die entsendeten Ingenieure zum Anforderungsprofil, stellen aber auch allgemein wichtige Auswahlkriterien dar. Auch Kommunikations-, Organisations- und Teamfähigkeit gehören in einem immer komplexeren und vernetzten Arbeitsumfeld heute zu den Schlüsselqualifikationen. Das Bild vom tüftelnden Ingenieur als Eigenbrötler ist überholt. (Vgl. https://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/ingenieure/berufsbild-ingenieur-an-die-maschinen-12879129.html, eingesehen am 24.01.2017)

Der Studiengang AIW eröffnet daher seinen Studierenden durch Kooperationen mit Partnerhochschulen in zahlreichen Ländern von Finnland bis China die Möglichkeit, schon währen des Studiums Auslandserfahrung zu sammeln und damit wertvolle Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Viele Studierende nutzen auch das Praxissemester, um ins Ausland zu gehen.

An der Hochschule selbst steht ein ausgewogenes Sprachenprogramm zur Verfügung; die Vertiefung ihrer Englischkenntnisse ist den Studierenden ebenso möglich wie das Erlernen von Spanisch, Französisch oder Chinesisch. Ein eigenes Modul »Präsentations-, Kommunikations- und Organisationstechniken« im Studiengang AIW greift Themen auf, die v.a. in den höheren Semestern auch als Querschnittsthemen in ingenieurtechnischen Modulen ihren Platz finden.

Weitere Informationen zur Fachrichtung und der Hochschule Ansbach findest du unter:
www.hs-ansbach.de

Zur Person

Prof. Dr. Astrid von Blumenthal
Fakultät Ingenieurwissenschaften der Hochschule Ansbach
Studiengang Energie- und Umweltsystemtechnik (seit 2002)
Studiengang Angewandte Ingenieurwissenschaften (seit 2015)
Lehrgebiete: Energie- und Umweltrecht, Energieanlagenrecht
Funktionen: Studienfachberaterin, Vorsitzende der Prüfungskommission
Logo Hochschule Ansbach

Die Hochschule Ansbach berichtet über die Karriere in den Angewandten Ingenieurwissenschaften!

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