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Erfahrungsbericht - "Einstieg eines Absolventen bei Duravit"

Einstieg eines Absolventen bei Duravit
Etwas seltsam fühlt es sich schon an, als ich im Herbst 2012 die kurvenreiche Strecke in das enge Schwarzwälder Tal hinabfahre.
1.Bild zum Erfahrungsbericht von Duravit
Die letzten Jahre drehten sich hauptsächlich um das BWL-Studium an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Weit weg von der schwäbischen Provinz, konfrontiert mit geistreichen Professoren, anregenden Vorträgen aus der Praxis und zig Veranstaltungen der Studentenorganisationen.

Auch wenn man sich zwischen Bibliothek und Mensa sehr bald zu Hause fühlte und für ein paar Jahre aufgehoben war, wusste doch niemand so recht welches Praktikum als nächstes anstand, wo man sein Auslandssemester verbringen oder geschweige denn was einen nach dem Studium erwarten würde.

Eine Freiheit, die man mit herrlichen Kommilitonen und Freunden fürs Leben nur zu gut zu genießen wusste.

Von der Sonnenseite des Lebens muss ich mich jetzt wohl verabschieden, denke ich mir und fahre zwischen Tannen und Fichten weiter hinab ins Tal. Unten angekommen erwartet mich nicht nur das beschauliche Städtchen Hornberg, sondern auch das von Philippe Starck konzipierte Designcenter der Duravit AG mit einer überdimensionierten Toilettenschüssel als Aussichtsplattform.

Dass ich gerade hier gelandet bin ist nur bedingt dem Zufall geschuldet, denn nach Einblicken in unterschiedliche Unternehmen während des Studiums hat man sich zu seinen Präferenzen natürlich schon ein paar Gedanken gemacht: - Industrieunternehmen - 1.000 bis 15.000 Mitarbeiter - Controlling - internationaler Bezug - Baden-Württemberg. Obwohl ich davon ausging, dass ich bei einem oder mehreren meiner Kriterien Abstriche machen müsste, habe ich mir in der ersten Bewerbungsrunde nur Unternehmen mit diesen Kriterien herausgepickt. Die Jobportale im Internet haben da schon einiges geboten. Doch als die ersten Reaktionen der Unternehmen kamen, war schnell klar, dass es gerade im Controlling schwer werden würde etwas zu finden, da dort hauptsächlich Leute mit Berufserfahrung gesucht werden. Diesen Punkt habe ich bei den Stellenausschreibungen wohl geflissentlich überlesen.

Trotzdem hielt ich von diesem Hersteller für Designbäder bald eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch in den Händen und werde jetzt von einer Personalreferentin und dem Leiter des Finanz und Rechnungswesens freundlich in einem lichten Besprechungszimmer begrüßt. Offenbar wird die ausgeschriebene Position auch hier nicht von einem Absolventen besetzt werden, erläutert man mir bei der Beschreibung des Arbeitsplatzes. Aber weil sich demnächst eine Kollegin in Elternzeit verabschieden wird, soll eine neue Stelle geschaffen und eine Art Junior- Controller in die Abteilung eingeführt werden. Eine offizielle Stellenausschreibung gäbe es dafür aber noch nicht. Auf welches Leben ich mich bei einem Standort im ländlichen Raum einstellen müsste, war mir zu diesem Zeitpunkt schon bewusst und es hat durchaus seine Vorteile. Das soziale Leben in dem 4300-Seelen-Städtchen findet in den Vereinen statt und tatsächlich fällt in der Kirche, im Fußballverein oder bei den Kleintierzüchtern (die gibt es wirklich!) die Integration nicht sehr schwer. Nur vom WG-Leben muss man sich angesichts moderater Mietpreise und verheirateter Kollegen wohl verabschieden und anders als in Großkonzernen werde ich hier auch noch anderthalb Jahre später mit den meisten Kollegen nicht per Du sein.

Zukünftig solle ich im Controlling für einige kleinere Tochtergesellschaften im Ausland verantwortlich sein und neben unserem Vorstand die dortigen Geschäftsführer mit Zahlen unterstützen. Ein Aufgabengebiet, für das man bei Daimler wohl mindestens graue Haare mitbringen müsste. Mit Aussicht auf eine weitere Intervieweinladung verabschiede ich mich von meinen Gesprächspartnern und bin dann doch überrascht als schon einige Tage später das Jobangebot ins Haus flattert und der Bewerbungsmarathon ein frühes Ende findet.

Das Überlesen der Bewerberkriterien in der Stellenanzeige hat sich offensichtlich gelohnt. Zwei Monate später wird mir ein nagelneuer Arbeitsplatz eingerichtet, die Vorgängerin weist mich ins Tagesgeschäft ein und alsbald funktionieren dann auch alle Softwares. Ein bisschen Geduld gehört schließlich zu jedem Neuanfang.

Ein Anfang ist es tatsächlich geworden! Nur noch selten fahre ich freitags die kurvige Straße aus dem Tal hinauf. Stattdessen genieße ich in den Mittagspausen nun regelmäßig die badische Sonne, während sich die Kollegen am exotischen Flair erfreuen, den ich mit meinem schwäbischen Dialekt in die Abteilung gebracht habe.

Autor / Werdegang
Lars Eppler

Studium Betriebswirtschaftslehre an der Universität Eichstätt
Absolvent bei Duravit Abteilung Controlling

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