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Wirtschaftsingenieure - wissen, was machbar ist und was sich rechnet

Ein Beitrag von Prof. Dr. Jochen Struwe, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld

Die steigenden Anforderungen in Politik, Wirtschaft und Verwaltungen erfordern Job-Allrounder, die integrierende Funktionen übernehmen und die bei der Steuerung der Geschäfte gleichermaßen Recht, Technik, Betriebswirtschaft, Umwelt bei ihren Entscheidungen im Blickfeld haben (bspw. vermittelt durch den Bachelor of Sc. Wirtschaftsingenieur/Umweltplanung und den konsekutiven Master of Sc. Business Administration and Engineering).

Unternehmen jeder Größe und Rechtsform benötigen heute mehrfach qualifizierte Generalisten in überdurchschnittlichem Maß. Die hohe Komplexität vieler Unternehmen und ihres Umfelds braucht gleichzeitig Spezialisten. Damit werden Führungskräfte benötigt, die in der Lage sind, beides bereitzustellen und unterschiedliche Wissens- und Aufgabenbereiche miteinander zu verzahnen.

Wirtschaftsingenieurwesen - Hochschule Trier Die Unternehmen stützen sich dabei auf ein hohes Kenntnis- und Kompetenzniveau ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese müssen jederzeit in der Lage sein, »über den Tellerrand« ihres Faches oder ihrer Abteilung zu schauen. Sie müssen zudem fähig sein, mit Akteuren aus den unterschiedlichsten Bereichen und verschiedenen Disziplinen zusammen zu arbeiten. Vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Verflechtungen müssen sie sich auch auf internationaler Ebene souverän bewegen können.

Wirtschaftsingenieure - begehrte Alleskönner auf dem Arbeitsmarkt

Nahezu alle Untersuchungen zur Berufsausbildung und den Anforderungen des Arbeitsmarktes in Deutschland (u. a. die regelmäßige Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit) kommen zu dem Ergebnis, dass Politik, Verbände und Unternehmen in Technik und Wirtschaft doppelt qualifizierte Generalisten in überdurchschnittlichem Ausmaß benötigen.

Wirtschaftsingenieurwesen - Hochschule Trier ›Luftbild Umwelt-Campus Birkenfeld

Auch die die Hochschullandschaft und den Arbeitsmarkt regelmäßig genau beobachtende Frankfurter Allgemeine Zeitung bestätigte am 19.09.2011 diese optimistische Einschätzung der Arbeitsmarktchancen: »Ohne Ingenieure keine Energiewende«, sagt Markus Finck vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). »Es fehlen schon jetzt Ingenieure, und wir brauchen mehr, wenn wir die Energiewende stemmen wollen.« Nach aktuellen Zahlen des VDI konnten im Juli 2011 96.600 Ingenieurstellen nicht besetzt werden - so viel wie nie zuvor. Seit vielen Jahren herrsche auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure Vollbeschäftigung, erklärt Finck. »Und der Sog in die umweltorientierten Branchen ist enorm.« Interdisziplinär ausgebildeten Wirtschaftsingenieuren werden mithin auf Dauer beste Einstiegs-, Karriere- und Verdienstchancen bescheinigt, und die Arbeitsplatzsicherheit dürfte ebenfalls auf Dauer überdurchschnittlich sein.

Struktur der Studiengänge

Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen/ Umweltplanung und der aufbauende Masterstudiengang Business Administration and Engineering am Umwelt-Campus Birkenfeld vermitteln eine Kombination der Bereiche Naturwissenschaft, Technik, Betriebswirtschaft und Recht, wobei das Besondere darin liegt, dass diese Bereiche nebeneinander sowohl in Detailwissen als auch in ihrer praktischen Anwendung vermittelt werden. Im gesamten Studium wird ein besonderer Wert auf Interdisziplinarität gelegt. Beide Studiengänge wenden sich vor allem an Studieninteressierte, die nicht nur isolierte technische oder betriebswirtschaftliche Fragestellungen beantworten wollen, sondern vor allem an Problemlösungen innerhalb eines interdisziplinären Diskurses interessiert sind.

Wirtschaftsingenieurwesen - Hochschule Trier › Erdkollektoren

Die Ausbildung berücksichtigt etablierte Tätigkeitsprofile wie die Erweiterungen im Hinblick auf Kommunikation und fachübergreifendes Wissen, Denken und Handeln. Im Ergebnis sollen die Absolventen gleichermaßen methoden-, fach- und sozialkompetent ihren Weg gehen können.

Wirtschaftsingenieure arbeiten an der Schnittstelle von Wirtschaft und Technik: Sie müssen die Arbeit des Ingenieurs genauso verstehen wie das Kostenmanagement, das Marketing oder den Vertrieb. Sie achten darauf, dass Produkte zuverlässig funktionieren und sich gut verkaufen.

Sowohl das Bachelor- wie das darauf aufbauende Masterstudium gliedern sich in verschiedene Module. Diese behandeln Themen wie
› Wirtschaftsethik, Recht und Politik
› Unternehmensführung und Kommunikation
› Mathematik, Informatik und Statistik
› Naturwissenschaften
› Umwelttechnik
› Betriebswirtschaft

Zudem werden interdisziplinäre Projektarbeiten durchgeführt, in denen das erworbene Wissen zur Lösung praxisrelevanter Aufgabenstellungen umgesetzt werden soll. Eine spezifische Vertiefung kann durch frei wählbare Lehrveranstaltungen im Rahmen der Wahlpflichtfächer durch die Studierenden selbst verfolgt werden.

Die Module beinhalten Lehrformen, welche gezielt für den Ausbau der autodidaktischen Kompetenz und Selbstständigkeit konzipiert sind. Einzusetzende Methoden sind zum Beispiel Selbststudium, internationale Literaturrecherchen, selbstständige Übungen, selbstständige Versuchsplanungen und Versuchsdurchführungen sowie Projektarbeiten, die einzeln oder in Gruppen durchzuführen sind. Auf den Erwerb von Sozialkompetenzen (Rhetorik, Teamfähigkeit, Führungsverhalten etc.) sowie praktische Erfahrung im Projektmanagement und -controlling wird großen Wert gelegt.

Beide Studien können in einem hohen Maße nach individuellen Stärken und Interessen ausgerichtet werden. Übungen, Unternehmensexkursionen und Praktikumsmöglichkeiten - auch Praktika außerhalb Deutschlands sowie die Möglichkeit zum Auslandssemester an ausgewählten Kooperationshochschulen - gewährleisten eine konkrete Anwendung des theoretischen Wissens. Auch Doppelabschlüsse an Partnerhochschulen sind möglich. Eine große Internationalität spiegelt sich u. a. in vielen existierenden Kooperationen verschiedener Dozenten mit anderen ausländischen Hochschulen und Unternehmen wider. Die Lehrveranstaltungen werden von interdisziplinär wie auch international ausgerichteten Professorinnen und Professoren getragen. Gastdozenten aus Wirtschaft, Forschung und Politik werden fallweise integriert, um zusätzlichen Praxisbezug zu gewährleisten.

Die Querschnittsausbildung befähigt insbesondere den Master BAE zu Führungsaufgaben in vielen Branchen und Berufsfeldern der Privatwirtschaft, aber auch bspw. der kommunalen Ver- und Entsorgungswirtschaft.

Die Ausrichtung des Umwelt-Campus-Birkenfeld am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (»Sustainability«) und der unternehmerischen Verantwortung (»Corporate Social Responsibility«) eröffnet den Absolventen der beiden Studiengänge hochattraktive berufliche Chancen.

Sowohl für Berufsfelder, die eher in Richtung »Ingenieur«, als auch Berufsfelder, die eher in Richtung »Betriebswirt« weisen, sind die Absolventen hervorragend qualifiziert. Unabhängig davon, ob die berufliche Tätigkeit im Rahmen eines mittelständischen oder eines »DAX«-Unternehmens, ob sie bei einer öffentlichen Behörde, bei Verbänden oder anderen Organisationen, angestrebt wird: Der Abschluss gewährleistet eine solide wissenschaftliche Ausbildung als Voraussetzung für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Dies gilt natürlich auch für die Gründung eines eigenen Unternehmens.
Wirtschaftsingenieurwesen - Prof. Dr. Jochen Struwe

Kurzvita

Prof. Dr. Jochen Struwe, selbst Wirtschaftsingenieur, gründete 1985 die struwe-beratung (www.struwe-beratung.de), die bis heute Politik, Verwaltungen und Unternehmen in Fragen der Unternehmensführung, des (internen wie externen) Rechnungswesens und (strategischen wie operativen) Controllings berät. Seit 2002 leitet er das entsprechende Fachgebiet am Umwelt-Campus Birkenfeld (www.umweltcampus. de/~j.struwe) und ist Studiengangsbeauftragter für den Master BAE.

Prof. Struwe ist u. a.
› Experte bei MittelstandPlus, der Pro-bono-Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der WirtschaftsWoche, der KfW-Bankengruppe, der IKB Deutsche Industriebank sowie von McKinsey & Company unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
› Mitglied des Managerkreises der Friedrich- Ebert-Stiftung, Mitglied des Steering Committees sowie Stellvertretender Vorsitzender der Regionalgruppe Rhein-Main
› Mitglied des Auswahlausschusses der Studienförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung
› Mitglied im Kuratorium der Stiftung zur Förderung begabter Studierender und des wissenschaftlichen Nachwuchses (Stipendienstiftung) des Landes Rheinland-Pfalz
› Mitglied des hlb Hochschullehrerbundes, Vizepräsident der Bundesvereinigung und Stellvertretender Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz
› Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Hochschulentwicklung e. V.
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