Suche in 18109 Jobs

Wirtschafts- und Umweltrecht – die praxisorientierte Symbiose zweier Studiengebiete

Ein Beitrag von Prof. Dr. Markus Müller, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, Fachrichtung Wirtschafts- und Umweltrecht

Dass die Bereiche Wirtschaft und Recht in der Praxis eng miteinander verflochten sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr. So wurde bei Juristen immer wieder bemängelt, sie verstünden nichts von den wirtschaftlichen Abläufen eines Unternehmens, während das Problem der Betriebswirte war, dass ihnen häufig die rechtlichen Rahmenbedingungen – und somit die juristische Tragweite ihrer Handlungen – nicht ausreichend bekannt waren, was regelmäßig Raum für unternehmerische Fehlentscheidungen ließ.

Durch das – zwangsläufig – enge Zusammenspiel dieser beiden Bereiche in der unternehmerischen Praxis und deren zunehmend steigende Konvergenz ist im Laufe der Zeit eine Schnittstelle entstanden, zu deren sachgerechter Abdeckung es qualifizierten Fachpersonals bedarf. Genau an dieser Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Recht setzt die Hochschule Trier am Standort Umwelt-Campus Birkenfeld mit dem Studiengang »Wirtschafts- und Umweltrecht« an. Er verbindet Wirtschaftsrecht, Umweltrecht, Betriebswirtschaft und Sprachen in einer praxisorientierten Ausbildung. Sie ist auf die Belange von Wirtschaft und Verwaltung ausgerichtet und stellt eine attraktive Alternative zum »klassischen« juristischen Studium an den Universitäten dar. Im juristischen Alltag geht es zunehmend darum, neben den klassisch wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen auch Rechtsfragen aus vermeintlich weit entfernten Bereichen lösen zu können. Basierend auf den traditionellen betriebswirtschaftlichen und juristischen Konzepten tut der Umwelt-Campus Birkenfeld alles dafür, seinen Studierenden das Handwerkszeug für die verantwortungsvolle Gestaltung unserer Zukunft mit auf den Weg zu geben. Insoweit ist besonders der Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt hervorzuheben, der sich wie ein grüner Faden durch den Studiengang zieht. Verknüpft wird deshalb das klassische juristische Wissen insbesondere in den Bereichen des Wirtschafts- bzw. Unternehmensrechts mit Umweltrecht und Umwelthaftung, Energiewirtschafts- und Energieumweltrecht sowie mit Umweltverwaltungsrecht. Für alle, die Jura in dieser Kombination attraktiv finden, führt kein Weg am Umwelt-Campus Birkenfeld vorbei: Der Studiengang »Wirtschafts- und Umweltrecht« ist in dieser Form einzigartig – und entsprechend wegweisend. Ziel ist es, den Studierenden die Kenntnisse zu vermitteln, die sie in die Lage versetzen, in Betrieben und Unternehmen auftretende Rechtsfragen sowohl in wirtschaftsrechtlichen als auch in umwelt- und energierechtlichen Zusammenhängen zu lösen. Des Weiteren ist der Umwelt-Campus Birkenfeld Deutschlands erster »Zero-Emission-Campus«. Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte finden ihren Niederschlag in allen angebotenen Studiengängen und tragen insbesondere zur Erfolgsgeschichte der Hochschule bei. Zudem verbindet der Umwelt-Campus das Internationale mit dem Regionalen. So ist er international bestens vernetzt und bezieht dennoch viel Kraft aus seinen starken, regionalen Wurzeln.

Studieninhalt – flexibel, eigenständig und zukunftsorientiert!

Schwerpunkte des Studiums sind das private Wirtschaftsrecht und das Umweltrecht. Zum privaten Wirtschaftsrecht gehören etwa das bürgerliche Recht, das Handels- und Gesellschaftsrecht, das Arbeitsrecht, aber auch das Kartell- und Wettbewerbsrecht sowie das Insolvenzrecht und teilweise das Europarecht. Zusätzlich werden – und das unterscheidet das Studium vom rechtswissenschaftlichen Studium an Universitäten – betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse vermittelt und es wird Wert auf eine solide Fremdsprachenausbildung und auf den Erwerb weiterer Schlüsselqualifikationen gelegt, beispielsweise Kommunikation und Präsentation. Zum Umweltrecht zählt man die Vorschriften, die dem Schutz der natürlichen Umwelt und der Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Ökosysteme dienen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der erneuerbaren Energien für den Klimaschutz und für eine nachhaltige Energieversorgung treten – und das ist eine weitere Besonderheit des Studiums auf dem Umwelt-Campus – neben die »klassischen« Rechtsgebiete des Umweltrechts das Energieumwelt- und Energiewirtschaftsrecht, die Kenntnisse für berufliche Tätigkeiten auf dem wachsenden und zukunftsträchtigen Energiemarkt vermitteln. Nach der Praxisphase im 5. Semester, die in Unternehmen oder Verwaltung, aber auch an ausländischen Universitäten absolviert werden kann, können die Studierenden im 6. und 7. Semester zwischen zwei Schwerpunktbereichen wählen: einem wirtschaftsrechtlichen Schwerpunkt auf der einen Seite und einem umwelt- und energierechtlichen Schwerpunkt auf der anderen Seite. Im Schwerpunktstudium werden also die in den ersten 4 Semestern erworbenen Kenntnisse vertieft und es wird die Möglichkeit einer Spezialisierung geboten.

Attraktive Berufsperspektiven

Die interdisziplinäre Ausbildung, in der rechtswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt werden, bringt einen neuen »Juristentyp« hervor, der zur Übernahme von anspruchsvollen Sach- und Führungsaufgaben in Wirtschaft und Verwaltung befähigt ist. Dieser »Juristentyp« schließt eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt, die von Vertretern der Wirtschaft und von Verbänden oft beklagt wurde. Haupteinsatzgebiete der Absolventen sind größere Unternehmen in Handel und (insbesondere umweltsensibler) Industrie, Unternehmensberatungen sowie Banken und Versicherungen, wobei neben der Tätigkeit in Rechtsabteilungen, Personal-, Vertriebs- oder Einkaufsbereichen insbesondere strategische Funktionen wie Assistenz der Geschäftsleitung oder Referentenaufgaben (z.B. Compliance-Beauftragter) etc. kompetent wahrgenommen werden können. Auch kleine und mittlere Betriebe ohne eigenen Hausjuristen können von der Doppelqualifikation (BWL und Recht) der Wirtschaftsjuristen profitieren. Weitere Einsatzgebiete sind: Verbände sowie Beratungs- und Gutachterbüros, aber auch öffentliche Einrichtungen wie öffentliche Verwaltung und öffentliche Unternehmen, die wirtschafts- und umweltrechtliches Know-how benötigen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wird der Grad des Bachelor of Laws (LL.B.) verliehen. Unmittelbar nach dem Bachelor-Abschluss ist ein direkter Einstieg in den Beruf möglich. Wahlweise kann eine vertiefende Spezialisierung mit einem Master-Studiengang angestrebt werden. Hier wäre beispielsweise die Spezialisierung im Bereich Unternehmensrecht oder Energierecht möglich.

Zahlen und Fakten

› Abschluss: Bachelor of Laws (LL.B.)
› Regelstudienzeit: 7 Semester
› Zulassungsvoraussetzungen: Für einen Bachelor-Studiengang benötigt man grundsätzlich die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Qualifizierte Berufstätige ohne diese Abschlüsse haben unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls die Möglichkeit, am Umwelt-Campus zu studieren.
› Zulassungsbeschränkung (N.C.): nein

Weiterführende Studiengänge:
› Unternehmensrecht (LL.M.)
› Energiewirtschafts- und Energieumweltrecht (LL.M.)
› Insolvenzrecht und Reorganisationsverfahren (LL.M.)

› AQAS-Akkreditierung
› Studienbeginn: Einmal jährlich zum Wintersemester
› Bewerbung: Bewerbungsschluss ist in der Regel der 15. Juli eines jeden Jahres. Weitere Informationen zu den Bewerbungs- und Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Website der Hochschule (www.umwelt-campus.de).

Kurzvita

Prof. Dr. Markus Müller lehrt am Umwelt-Campus Birkenfeld Arbeitsrecht und Allgemeines Zivilrecht. Einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte, in dem er auch regelmäßig Praxisworkshops für Unternehmen aus der Region anbietet, liegt dabei beim Arbeitsrecht für Führungskräfte. Daneben ist er als arbeitsrechtlicher Berater in der auf M&A-Projekte spezialisierten Anwaltskanzlei mdlegal in Frankfurt am Main tätig. Vor seiner Tätigkeit in Birkenfeld war er als Manager in verschiedenen großen Unternehmen aktiv, u.a. im Bereich Arbeits- und Sozialrecht der Mercedes-Benz AG, als Leiter Personalpolitik Deutschland der ABB AG und als Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei der DB Regio AG. Er hat Rechtswissenschaften in Mainz und Lausanne studiert und war langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Manfred Harder.
Logo Hochschule Trier

Die Hochschule Trier berichtet über die Karriere in der Rechtswissenschaft!

Schnell und einfach nach oben gelangen - Berufsstart - deine Jobbörse - hilft dir dabei