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Lackchemie und Beschichtungstechnologie - ein Studium mit Zukunft

Ein Beitrag von Prof. Dr. Elke von Seggern, Prof. Dr. Georg Meichsner, Prof. Dr. Guido Wilke, Hochschule Esslingen

In der Architektur, Elektronikindustrie, Maschinenbau, Fahrzeugindustrie etc. beschichtet man Holz, Metalle, Kunststoffe und mineralische Untergründe um sie zu dekorieren, zu schützen oder der Oberfläche eine bestimmte Eigenschaft zu verleihen.

Die relativ dünnen Beschichtungen, die meist weniger als 100 µm dick sind, sind wirkliche Hochtechnologieprodukte, denn sie müssen Eigenschaften mitbringen, die der Untergrund nicht hat. Beschichtungen sind augenfällig durch Farbe, Glanz oder Textur. Sie verschönern Gegenstände, verleihen ihnen ein individuelles Aussehen (Telekom-Magenta, Post Gelb, Milka Lila), helfen uns bei der Orientierung (Verkehrsschilder, Leitsysteme) und bieten Schutz. Korrosion vernichtet jährlich 5% des Bruttonationaleinkommens - Korrosionsschutz Beschichtungen leisten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Chemie - Hochschule Esslingen› Farbpigmente

Viele Beschichtungen bringen außerdem bestimmte Eigenschaften mit, wie etwa die Sicherheitsdruckfarbe auf den Geldscheinen, der Soft-Feel-Lack auf dem Armaturenbrett, antiseptische Schichten in Operationssälen, selbstreinigende Schichten auf Fensterscheiben, kratzfeste Beschichtungen auf Brillengläsern.

Wissen und Lernen - für die Aufgaben von morgen

Das Rückgrat einer Beschichtung ist der Filmbildner, meist ein organisches Polymer. Zur Farbgebung setzt man Pigmente ein, Additive verwendet man, um bestimmte Eigenschaften wie etwa die Oberflächenglätte oder das Haftvermögen zu verbessern. Durch Lösemittel werden die Beschichtungsstoffe rührbar, pumpbar und applizierbar. Nach der Applikation verdunsten sie, deshalb versucht man sie in modernen Lacken zu reduzieren oder gänzlich darauf zu verzichten. Weitgehend gelungen ist dies bereits in Wasser-, Pulver- und UV-härtenden Lacken. Lackchemiker forschen und entwickeln intelligente Lösungen um Oberflächeneigenschaften zu verbessern. Dabei bewegen sie sich im Spannungsfeld von Produkteigenschaften auf der einen Seite und der Ökologie und Ökonomie auf der anderen Seite.

Chemie - Hochschule Esslingen › Studierende bei der Auswertung von Farbmustern

Herausforderungen der Lackchemie und der Lacktechnologie sind Beschichtungen mit intelligenter Funktion (Gleitschichten, antiseptische Schichten, leicht reinigbare Schichten), Entwicklung Ressourcen schonender Materialien und Verfahren, Einsatz nachwachsender Rohstoffe, die Reduktion von Emissionen, Entwicklung effektiver Prozesse und Verfahren und vieles mehr. Moderne Lackchemie ist ein interdisziplinäres Fach das chemisches Wissen aus der organischen, anorganischen und analytischen Chemie, der Polymer- und Kolloidchemie verbindet. Aus den Ingenieurwissenschaften werden Kenntnisse der Verfahrenstechnik, der Applikationstechnik, dem Anlagenbau, der Werkstoffkunde und der Werkstoffprüfung unterrichtet. Die Schnittstelle zur Betriebswirtschaft ist bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen der Prozesse und Materialien von Bedeutung. Lackchemiker und Lackingenieure greifen letztendlich gestaltend in unsere Umgebung ein, weshalb in bestimmten Studiengängen die Brücke zum Design geschlagen wird.

Theorie und Praxis gut gemixt - das Studium im Überblick

Das Studium ist technisch-naturwissenschaftlich orientiert und umfasst Chemie, Lacktechnologie, Anwendungstechnik und Mess- und Prüftechnik. Umweltbezogene Aspekte werden eingebracht durch entsprechende Lehrveranstaltungen und Schwerpunktsetzung auf moderne, umweltfreundliche Beschichtungen, wie z. B. wässrige Lacksysteme oder die vollständig lösungsmittelfreien Pulverlacke. Neben einer fundierten theoretischen Ausbildung wird die praktische Laborarbeit großgeschrieben.

Chemie - Hochschule Esslingen › Viskositätsmessung mit einen Rotationsviskosimeter

In hochmodernen, bestausgestatteten Laborräumen wird das notwendige praktische Wissen erlernt. Außerdem werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die für einen erfolgreichen Berufseinstieg hilfreich sind, beispielsweise Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Managements. Im Gegensatz zu vielen anderen Studiengängen ist das Studium des Lackingenieurs berufsbefähigend.

Interessant und vielseitig - Ihre Berufsaussichten nach dem Studium

Die Absolventen dieses Studiengangs erwarten ausgezeichnete Berufsaussichten. Die breitgefächerte Ausbildung macht sie zu gefragten Fachleuten

› in der chemischen Industrie (Lackrohstoffhersteller)
› bei Herstellern von Lacken bzw. Druckfarben
› in der Kleb- und Dichtstoffindustrie
› in Applikationsbetrieben (z.B. Automobilindustrie)
› in der Kunststoffindustrie
› im Maler- und Lackiererhandwerk
› an beruflichen Schulen
› im öffentlichen Dienst, z.B. im Denkmalsamt
› in den Farbdesignstudios der grossen Bautenfarben- oder Pigmenthersteller.

Sie werden hier eingesetzt
› in Forschung und Entwicklung
› in Analytik und Qualitätskontrolle
› in der Anwendungstechnik
› beim Projektmanagement
› im technischen Marketing
› im Farbdesign-Studio
› in Lehre und Ausbildung
› Besuchen Sie uns: www.hs-esslingen.de

Zu den Personen

Prof. Dr. Elke von Seggern
Hochschule Esslingen - University of Applied Science
Fakultät Angewandte Naturwissenschaften
Organische und Makromolekulare Chemie

Prof. Dr. Georg Meichsner
Hochschule Esslingen - University of Applied Science
Werkstoffprüfung Lacke

Prof. Dr. Guido Wilke
Hochschule Esslingen - University of Applied Science
Bindemittel und Pigmente
Logo Hochschule Esslingen

Die Hochschule Esslingen berichtet über die Karriere in der Chemie!

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