Die 10 »Todsünden«
› mangelhafte Vorbereitung
› Unpünktlichkeit
› unklare Vorstellungen vom Job
› unstrukturierte Darstellungsweise
› mangelnde Begeisterungsfähigkeit
› Diskrepanzen gegenüber dem Lebenslauf
› mangelndes Interesse
› zu große Zurückhaltung
› zu wenig Zurückhaltung und
› unrealistische Gehaltsvorstellungen
Berufsstart hat dieses Thema direkt aus Arbeitgebersicht
beleuchtet und mehrere Unternehmen – egal
ob groß, klein, bekannt oder
Hidden Champion
– dazu befragt. Zunächst einmal können wir
sagen, dass wir in der Redaktion viel Spaß
bei der Bearbeitung der Fragebögen hatten.
Es ist schon erstaunlich, welche Kreativität
manch ein Bewerber so entwickelt, wenn er
in ein Fettnäpfchen getappt ist und ihm das
bewusst wird. Zum Beispiel antwortete ein
Bewerber auf die Frage, warum er sich vor
dem Vorstellungsgespräch nicht über das Unternehmen
informierte mit der Ausrede: »Ich wollte
ja auch im Internet gucken, aber dann hat
es an der Tür geklingelt und mein Hund hat
gebellt«. Wenn es nicht so traurig wäre,
könnte man es fast komisch finden. Dies war
nur eine der vielen Antworten zu unserer
Frage:
Welches waren die lustigsten Entschuldigungen
und Ausreden auf einen Bewerbungsausrutscher?
Die Bewerbungen auf eine ausgeschriebene
Stelle trudeln ein. Was wäre für Sie ein
Fall für den Papierkorb und wie sollte eine
Bewerbung auf keinen Fall sein?, war unsere 2. Frage an die Personalverantwortlichen
der Unternehmen und bei den Antworten waren
sie sich alle einig: unvollständige, mit
Rechtschreibfehlern übersäte, bei postalischer
Bewerbung schmutzige und geknickte Unterlagen,
bei digitaler Bewerbung den Postkasten sprengende
Dateianhänge, generisch geschriebene Anschreiben
mit Standardsätzen, sind für die meisten
Unternehmen ein absolutes KO-Kriterium. Ein:
»Sehr geehrte Frau Thomas Meyer« kommt ebenfalls
nicht gut an.
»Fazit: Eine gute Bewerbung
kann man nicht mal eben in 10 Minuten erstellen.«
Bewerbungsunterlagen sollten klar strukturiert
sein, mit einem sauberen und informationsreichen
Anschreiben, in dem man sein ernstes Interesse
an der Position bekundet und gute Argumente
liefert, warum man das Unternehmen und den
Bereich ausgewählt hat – so ein Statement
eines Unternehmens, welches für alle anderen
steht. Somit ist nun auch die dritte unserer
Fragen: Wie sehen für Sie die perfekten Bewerbungsunterlagen
aus? beantwortet. Und noch ein wichtiger
Tipp: Verzichte auf die furchtbar teuren
Bewerbungsmappen – es kommt auf den Inhalt
an. Ein hübsch eingepacktes Geschenk ist
sicher nett, aber wenn der Inhalt nicht das
hält, was die Verpackung verspricht, ist
die Enttäuschung vorprogrammiert.
Große Einigkeit herrschte bei den Personalern
auch bei der vierten Frage:
Wie sollten sich künftige Arbeitnehmer zwischen
Posteinwurf, Zwischenbescheid und eventuellem
Vorstellungsgespräch verhalten und was könnten
diese vorbereitend tun? Dem Arbeitgeber sollte man schon eine gewisse
Zeit zur Sichtung der eingegangenen Bewerbungen
geben, schließlich wollen auch sie nur die
besten und geeignetsten Mitarbeiter für ihr
Unternehmen. Die meisten Unternehmen verschicken
Eingangsbestätigungen mit der Bitte, um etwas
Geduld für die Bearbeitung. Solltest du nichts
hören, kannst du gerne telefonisch nachfragen
– jedoch nicht vor Ablauf von 2 Wochen und
auch nicht jeden zweiten Tag. In der Zwischenzeit
gibt es viel für dich zu tun. Informiere
dich umfassend über das Unternehmen und nutze
dazu alle dir möglichen Medien. Notiere dir
Fragen für das Vorstellungsgespräch, dieses
beweist echtes Interesse am Unternehmen.
Gehe noch einmal deinen Lebenslauf durch
und habe eine schlüssige Antwort auf eventuelle
Ungereimtheiten und Lücken parat. Übe eine
mögliche Bewerbungssituation mit deiner Familie
oder mit Freunden und lerne dabei deine Stärken
und Schwächen kennen. So kannst du dich perfekt
auf dein Vorstellungsgespräch vorbereiten
und dies gibt dir Sicherheit und Stärke.
Frage 5:
Unpünktlichkeit, mangelhafte Vorbereitung,
unklare Jobvorstellungen ... Fehler, die
im Vorstellungsgespräch passieren. Was wäre
für Sie ein KO-Kriterium? – Hier liegt die Schmerzgrenze bei den Personalern
so ziemlich auf einem Level. Unpünktlichkeit,
mangelhafte Vorbereitung und unklare Jobvorstellungen
waren genau die Antworten der Personalverantwortlichen.
Dabei kann man so viel tun, um diese Fettnäpfchen
zu vermeiden.
Was raten Sie künftigen Arbeitnehmern, um
solche Fettnäpfchen zu vermeiden und was,
wenn man bereits reingetreten ist? Ehrlichkeit, Offenheit und Authentizität
sind die drei wichtigsten Regeln im Bewerbungsgespräch,
so die einhellige Antwort der meisten Arbeitgeber.
»Fazit der Umfrage: Mit einer guten Vorbereitung
ist man Bestens auf alle möglichen Fragen
und Situationen gerüstet und wenn man dann
doch nicht mehr weiter weiß? Sollte man sich
trotz aller Vorbereitungen in eine unschöne
Situation verrannt haben, eine ernst gemeinte
Entschuldigung kann die Situation retten.
Schließlich sind wir alle nur Menschen und
die machen Fehler – nur sollte man zu diesen
dann allerdings auch stehen.«
Des Weiteren solltest du immer du selbst sein,
ehrlich und offen – sich verstellen bringt
dir gar nichts und wird von den erfahrenen
Personalverantwortlichen schnell durchschaut
und die Situation ist dann vor allem für
dich peinlich und kann dir möglicherweise
deinen Traumjob kosten.
Neben der Branche und der Mitarbeiterzahl
haben wir die Unternehmen auch nach der
gewünschten Bewerbungsform gefragt (wobei Mehrfachnennungen möglich
waren). Die wenigsten (21 %) wünschen sich
die Bewerbungsunterlagen in postalischer
Form. 31 % der Befragten wünschen sich den
Eingang der Bewerbungen direkt über das firmeneigene
Bewerberportal und 48 % bevorzugen den Email-Kasten.
Sicherlich begründet sich dieser Trend nicht
nur aus Kostengründen sondern vermindert
gerade bei den Online-Portalen auch den Zeitaufwand
der ersten Sichtung. Eines gilt aber für
alle Bewerbungen – egal ob elektronisch oder
verschriftet – die Bewerbung sollte individuell,
informativ, vollständig und klar strukturiert
sein. Bewerbungen per Email dürfen nicht
größer als 3 MB sein und im PDF-Format.
Soweit nun zur allgemeinen Auswertung der
Fragebögen. Lies nachfolgend die individuellen
Antworten der Unternehmen zu unseren Fragen
und vielleicht ist dort dein Wunscharbeitgeber
dabei. So hast du die besten Voraussetzungen
auf eine optimale Bewerbung und weißt gleich,
wie dein Arbeitgeber so »tickt«.